Das Problem kennen die allermeisten. Nach einer kalten Nacht im Wohnmobil sind die Scheiben des Fahrerhauses ganz schön beschlagen. Eine ordentliche Menge an Kondenswasser hat sich gebildet.
Wie Kondenswasser entsteht:
ein bisschen Physik
Luft enthält immer einen gewissen Anteil an Feuchtigkeit. Bei warmer Luft ist der Anteil der Wassermoleküle höher als bei kalter.
Trifft nun die warme Innenluft des Wohnmobils auf die kalten Scheiben des Fahrerhauses, kühlt die Luft ab. Allerdings kann sie beim Abkühlen die Feuchtigkeit nicht halten, sie schlägt sich in Form von Kondenswasser an den Scheiben nieder.
Kondenswasser bildet sich also aufgrund der hohen Temperatur-Unterschiede zwischen Innen- und Außenraum.Â
Im Wohnmobil wird die Luftfeuchte zusätzlich durch einige Faktoren wie Ausatemluft von Menschen und Tieren, ggf. feuchter Kleidung im Herbst/ Winter oder durch Kochen und Duschen erhöht.
Wie kann man Kondenswasser vermeiden?
Viele versuchen, die Feuchtigkeit mit Innenisoliermatten zu reduzieren. Sie sind leicht anzubringen und man muss dafür noch nicht einmal das kuschelig warme Wohnmobil verlassen. Zudem bieten sie einen tollen Sichtschutz und nehmen wenig Stauraum in Anspruch. Klingt nach einer simplen Lösung.
Das einziges Manko: Sie halten die Feuchtigkeit nicht ab.
Wenn man die Ursache von Kondenswasser kennt, liegt es auf der Hand, dass von innen angebrachte Thermomatten wenig Nutzen haben. Die Scheibe bleibt ja trotzdem kalt.
Es hilft tatsächlich nur eine von außen angebrachte Isolierung.
Damit bleibt die Scheibe relativ warm, so lässt sich das Kondenswasser recht gut verhindern. Nachteil: sie sind am besten zu zweit anzulegen. Für eine Nacht lohnt der Aufwand wohl kaum.
Isoliermatten für den Außenbereich gibt es ab ca. 100 €.
Eine weitere Möglichkeit ist es, das Fahrerhaus vom Wohnraum durch einen Thermovorhang abzutrennen. Auch für diesen Zweck gibt es spezielle Isoliermatten. Sie kosten ab ca. 180 €.
Erhältlich sind die Matten natürlich in allen einschlägig bekannten Camping-Bedarf Geschäften. Spezialisiert auf Isoliermatten hat sich die Firma KanTop, in der Nähe von Tübingen. Sie bietet ein breites Sortiment an.
So wird die Scheibe wieder trocken
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Feuchtigkeit wieder von den Scheiben zu entfernen.
Am einfachsten ist es natürlich, das angesammelte Wasser mit einem Küchenkrepp weg zu wischen. Allerdings wird dadurch unnötig Papier verschwendet. Es wird zwar immer wieder praktiziert, umweltfreundlich ist es aber nicht.
Schon besser ist es, einen Tuch oder einen Lappen zu verwenden. Aber bitte keinen aus Baumwolle. Am besten eignen sich Mikrofasertücher oder Fensterleder. Sie hinterlassen beim Wischen die wenigsten Schlieren.
Eine weitere Alternative ist die Verwendung eines Duschkabinen-Abziehers. Dabei sollte man aber unbedingt ein Tuch unterhalten und aufpassen, dass das Wasser nicht hinter den Armaturen verschwindet.
Für alle, die ein kleines bisschen Luxus lieben gibt es Fenstersauger. Der Fenstersauger funktioniert ähnlich wie ein Handstaubsauger. Das gesammelte Kondenswasser lässt sich einfach einsaugen und wird in einem Behälter gesammelt. (Kosten: ab 40 €)
Beschlagene Scheiben…
Ein weiteres Problem in der kalten Jahreszeit sind beschlagene Scheiben. Dass man bei einer beschlagenen Scheibe das Gebläse auf die höchste Stufe und zu 100% auf die Windschutzscheibe richten soll ist klar. Zusätzlich sollte man die Lüftungsschächte der Mittelkonsole komplett verschließen.
Des Weiteren hilft es, die Klimaanlage unabhängig von der Jahreszeit einzuschalten. Die Klimaanlage entzieht der Luft Feuchtigkeit.