Die Cinque Terre mit dem Wohnmobil

Wir sind unterwegs. Mit dem Wohnmobil, unserer „ausflugsbox“, wollen wir eine zweiwöchige Rundreise durch die Toskana unternehmen.

Während der Reisevorbereitungen ist mir aufgefallen, dass die Cinque Terre mehr oder minder auf dem Weg liegen. Wer kennt sie nicht, die Bilder mit den kleinen, bunten Häusern, die malerisch wie Schwalbennester in den steilen Klippen über dem Meer sitzen?

Natürlich wollten wir und dieses Italien-Highlight gerne einmal selbst anschauen.
Also legten wir einen Tag Pause in Ligurien ein.

 

Die Cinque Terre mit dem Wohnmobil

Grundsätzlich kann man mit dem Wohnmobil direkt in eines der Dörfer in den Cinque Terre fahren. Allerdings wurde uns von mehreren Seiten dringend davon abgeraten. Lediglich eine Dame meinte, wenn man „sehr bald“ (gegen sieben Uhr in der Früh) dort sei, sei es kein Problem. Dann ist der Verkehr wohl noch ruhig und es ist kein Problem einen Parkplatz zu bekommen.

Wir wollten uns auf ihre Aussage nicht verlassen. Daher haben wir uns entschieden, eine Nacht in La Spezia zu verbringen und am nächsten Tag von dort zu starten.

Weiter unten im Beitrag könnt ihr lesen, wie man ab dem Wohnmobilstellplatz in La Spezia am besten in die Cinque Terre gelangt.

Wohnmobilstellplatz La Spezia

Viale San Bartolomeo
19120 La Spezia
Breitengrad: 44° 6′ 14″ N
Längengrad: 9° 51′ 35″ E

(6,00 €/ 24 Stunden)

 

Ausflug in die Cinque Terre

Die Cinque Terre liegen am südlichsten Zipfel Liguriens, etwa 100 Kilometer von Genua entfernt. Noch bis in die 1970er Jahre waren sie nur über das Meer zu erreichen. Nur schmale Muli-Trampelpfade zu erreichen ermöglichten einen Zugang über´s Land.

Das änderte sich kurz vor der Jahrtausendwende. Seit 1997 sind die „Fünf Dörfer“ wie sie auf Deutsch heißen UNESCO-Weltkulturerbe.

Ob es ihnen genutzt oder in diesem Falle eher geschadet hat, sei dahingestellt. Malerisch sind die Dörfer an den steilen Südhängen des Parco Nazionale dello Cinque Terre – das steht außer Frage. Doch die Idylle und die Ruhe, die hier früher sicherlich einmal die Oberhand hatte, ist passé. Zwar tut es der Schönheit der Dörfer keinen Abbruch, trotzdem muss man sagen, dass heute den Cinque Terre ein gut organisierter Massentourismus dominiert.

Die fünf Dörfer der Cinque Terre

Die Dörfer liegen im „Golfo dei Poeti“, am „Golf der Poeten“. Der Name des Küstenabschnitts „Riviera di Livante“, zu Deutsch die „Küste der aufgehenden Sonne“ ist nicht minder wohlklingend.

Insgesamt haben die Ortschaften nur etwa 7.000 Einwohner. Das Hinterland ist waldreich und von Weinbergen, Olivenhainen und Obstbäumen geprägt.

Riomaggiore

Riomaggiore
Riomaggiore

Riomaggiore ist das südlichste der fünf Dörfer. Die Häuser in Riomaggiore sind sehr schmal gebaut. Deswegen werden sie auch „Turmhäuschen“ genannt. Traditionell nehmen die Fischer ihre Boote nach dem Fischen mit an Land.

In Riomaggiore lässt sich die Sonne erst gegen Nachmittag blicken. Deswegen sollte man einen Ausstieg in Riomaggiore lieber auf diese Tageszeit legen.

Manarola

Manarola
Manarola

In Manarola sind die Häuser in zarten Pastelltönen gehalten. Der Ort ist durch eine Fußweg namens „Via del Amore“ – dem „Liebespfad“ mit dem Nachbarort Riomaggiore verbunden.

Corniglia

Corniglia
Corniglia

Corniglia liegt etwa 100 Meter über dem Meer. Mit nur 250 Einwohnern ist das Dorf der kleinste Ort der Cinque Terre. Der Ortskern ist autofrei. Eine extra Haltestelle für die Ausflugsboote hat Corniglia nicht.

Vernazza

Vernazza
Vernazza

Vernazza soll „das schönste Dorf“ der Cinque Terre sein. Das ist natürlich Geschmackssache. Jedenfalls ist es als einziges der Dörfer Mitglied in der Vereinigung „I borghi più belli d’Italia“, der die schönsten Orte Italiens fördert. Um Mitglied in der Vereinigung zu werden, muss man bestimmte Kriterien erfüllen.

In Vernazza gibt es zahlreiche malerische Aussichtspunkte auf den Ort und die Küste.

Monterosso

Monterosso
Monterosso

Monterosso liegt ganz im Norden der Cinque Terre und ist mit knapp 1.500 Einwohnern der größte Ort. Monterosso teilt sich in einen älteren und einen neueren Ortsteil. Die beiden Ortsteile sind durch einen etwa 100 Meter langen Tunnel miteinander verbunden.

Porto Venere

Porto Venere
Porto Venere

Porto Venere gehört offiziell nicht zu den Cinque Terre, ist aber trotzdem einen Besuch wert und wird ebenfalls von den Ausflugsbooten angefahren.

Dadurch, dass Porto Venere in der Früh von der Sonne angestrahlt wird, sollte man einen Besuch auf den Vormittag legen.

Ein Bootstour durch die Cinque Terre

Das Schiff hat zwei Decks: das obere ist allerdings nicht überdacht, sodass man der Sonne doch sehr stark ausgesetzt ist.

Wir waren im Oktober in den Cinque Terre, daher waren die Temperaturen zum „oben“ sitzen ideal.

Die Schifffahrt war wunderschön! Bei der Kulisse ist es aber auch kein Wunder.

Wenn man rechtzeitig dran ist, sollte man versuchen, auf dem Hinweg auf der rechten Seite des Boots einen Platz zu bekommen.

Die im Fahrplan angegebenen Abfahrtszeiten sind allerdings nur circa angaben. In Vernazza hat unser Boot satte 8 Minuten VOR der geplanten Abfahrtszeit abgelegt…

Um die Sonne und das Licht zum Fotografieren am besten nutzen zu können ist es gut, einen Besuch des Ortes Riomaggiore auf den Nachmittag zu legen, da der Ort am Vormittag im Schatten liegt.

Den Ort Porto Venere (gehört nicht zu den Cinque Terre, ist aber ebenfalls einen Abstecher wert und wird auch vom Boot angefahren) sollte man hingegen besser am Vormittag besuchen.

Wanderwege in den Cinque Terre

Die Cinque Terre sind nicht nur ein schönes Ausflugsziel, man kann in dem Nationalparkt auch wunderschöne Wanderungen erleben.

Ein relativ kurzer und leicht begehbarer Weg ist der „Via Amore“, der Liebespfad. Er verbindet die beiden Dörfer Manerola und Riomaggiore miteinander.

Die Gehzeit von Riomaggiore nach Monterosso beträgt etwa 4,5 Stunden.

Seit einem Erdrutsch sind manche Wege stellenweise oder sogar komplett gesperrt.

Für die Wege muss man teilweise eine Art „Eintrittskarte“ kaufen.

Die Cinque Terre mit dem Wohnmobil –
Wegbeschreibung ab dem Stellplatz in La Spezia

Eigentlich hatten wir geplant, den Zug bis nach Monterosso zu  nehmen und anschließend mit dem Schiff zurück nach La Spazia zu fahren.

Nachdem das Ticket für das Schiff aber ohnedies mit 35,00 € zu Buche schlägt, haben wir uns entschieden sowohl Hin als auch Retour das Boot zu nehmen.

Von La Spezia mit dem Bus zum Schiff

Ab dem Stellplatz in La Spezia muss man zunächst einige Haltestellen mit dem Bus fahren. Es gibt wohl die Möglichkeit, die Tickets im Bus zu kaufen. Allerdings sind sie dort zum einen fast doppelt so teuer, zum anderen ist es nicht in jedem Bus möglich.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, gleich in den nur wenige hundert Meter entfernten Tabacchini zu gehen und die Tickets dort zu kaufen: Den Stellplatz nach links verlassen, sobald man nach ca. 50 -100 Metern auf der größeren Straße angelangt ist, rechts über die Brücke gehen. Der Tabacchini liegt nach etwa 400 Metern auf der rechten Seite. Vor dem Tabbacchini ist ebenfalls eine Bushaltestelle, Stop „Fossamastra“.

Die Buslinien L und S fahren direkt zum „Piazza Verdi“ (10 Stationen).

Ab dem Piazza Verdi läuft man nach links in Richtung Strandpromenade. An der Promenade rechts halten, dann gelangt man zum Ablegeplatz (Die Boote sind nicht zu verfehlen, einfach bis zur Menschentraube gehen.)

Ausflug in die Cinque Terre – ein kleines Fazit

Die Cinque Terre sind wunderschön und man sollte sie unbedingt einmal erlebt haben.

Die Hauptreisezeit im Sommer sowie Wochenenden gilt es allerdings zu meiden. Wir waren an einem Montag Mitte Oktober dort, was schon als Nebensaison zählt und die Dörfer war trotzdem sehr gut besucht.

Beschaulich ging es nicht gerade zu. Das Boot teilten wir uns mit verschiedenen Schülergruppen und vielen amerikanischen Touristen.

Die Bilder, die man aus dem Netz oder aus Reisemagazinen kennt, sind häufig stark nachbearbeitet.

Trotzdem hat uns der Ausflug in die Cinque Terre sehr gut gefallen!

Nachdem unser Reiseziel aber ja eigentlich die Toskana ist, fahren wir noch am selben Abend weiter nach Carrara.

Wohnmobil-Reise durch die Toskana: Hier geht´s weiter nach Carrara!

Annalena Bauer
Annalena Bauerhttps://www.ausflugsbox.de
"In Bayern daheim - in der Welt zu Hause". Auch wenn Annalena beruflich viel und gerne weltweit unterwegs ist, gefällt es ihr "dahoam" schließlich doch am Besten. Mit "dahoam" ist allerdings nicht das heimische Wohnzimmer, sondern vielmehr Bayern und der Alpenraum gemeint. Ob zu Fuß oder mit dem Rad - Hauptsache in der Natur!

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