Süd-Schweden Rundreise mit dem Wohnmobil

Schweden. Wenn ich an Schweden denke, kommen mir zuerst Pipi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga in den Sinn. Und Lakritz. Dann das bekannte schwedische Möbelhaus mit den vier Buchstaben, ABBA. Und natürlich: Midsommer. Eine Midsommar Nacht in Schweden wollte ich schon lange einmal erleben.

Für den diesjährigen Sommer stand eine Rundreise durch Süd-Schweden ganz oben auf der Liste. Die Planungen lagen schön länger in der Schublade, allerdings wollten wir die Reise vom Wetter abhängig machen.

Der Urlaub rückte näher, die Wetterprognosen für Süd-Schweden sahen für die kommende Woche ganz gut aus (Sonne, ein paar Wolken, 20 Grad, kaum Regen). Also entschieden wir uns am Donnerstag die Fähre ab Rostock zu buchen.

Anreise mit dem Wohnmobil nach Schweden

Um nach Schweden zu kommen, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

Anreise ohne Fähre: Storebelt- und Öresund Brücke

Wenn man keine Fähre fahren möchte, kann man über die Autobahn A7 nach Norden fahren. Über Dänemark gelangt man in das Südschwedische Malmö. Allerdings sind es ab Flensburg bis Malmö 350 km und man hat gleich zwei gebührenpflichtige Brücken.
In unserem Fall (Wohnmobil unter acht Meter) hätte die Storebeltbrücke etwa 50 € und die Öresundbrücke sogar stolze 124 € (jeweils einfache Fahrt) gekostet.

Weitere Infos gibt es unter:

Preisinfos Storebelt-Brücke
Preisinfos Öresund-Brücke

Anreise mit der Fähre:

Alternativ kann man nach Schweden mit der Fähre reisen.
Je nach Fahrzeug, Anzahl der Personen und vor allem dem Zeitpunkt der Buchung variieren die Preise allerdings sehr stark.

StartZielDauerPreis*Anbieter
KielGöteborg14:30 Std.ab 110 €Stena Line
TravemündeMalmö09:00 Std.ab 70 €Finnlines
Travemünde Trelleborg08:15 Std.ab 154 €TT Line
RostockTrelleborg06:00 Std.ab 77 €
ab 83 €
TT Line
Stena Line
SaßnitzTrelleborg04:15 Std.ab 68 €Stena Line

*Preis: Die angegebenen Preise sind Richtwerte und beziehen sich auf zwei Erwachsenen inkl. Wohnmobil unter 8,00 Meter Länge. Buchungszeit bis zu neun Monate im Voraus.

Unsere Anreise nach Süd-Schweden

Fähre Rostock Trelleborg mit Wohnmobil
Gleich geht es auf die Fähre nach Trelleborg. Eingecheckt und die Tickets haben wir ja schon einmal.

Über die Öresund-Brücke zu fahren ist auf jeden Fall ein Erlebnis. Allerdings haben wir die Brücke bereits drei Mal passiert, das sollte für die nächsten Jahre reichen.

Für uns war es sowohl zeit- als auch kostengünstiger mit der Fähre nach Süd-Schweden über zu setzten.

Nachdem wir ein Schönwetter-Fenster für unsere Reise haben wollten, haben wir die Buchung für die Fähre recht lange hinausgezögert un erst drei Tage im Voraus das Ticket gelöst. Für die Verbindung Rostock – Trelleborg haben wir etwa 130 € bezahlt, inkl. zweier Erwachsener und Wohnmobil.

Dazubuchbar wäre eine Schlafkabine gewesen, nachdem wir aber sowieso tagsüber gefahren sind, haben wir auf die Kabine verzichtet.

Die Mitnahme unserer beiden Hunde war kein Problem, wir durften sie sogar in einen abgeteilten Bereich des Bordrestaurants mitnehmen.

Apropos Hunde: Einreise nach Schweden mit Hund

Nachdem Schweden in der EU ist, ist die Einreise mit Hund kein Problem.

Zwingend erforderlich sind:

  • EU-Heimtierausweis
  • Mikrochip-Kennzeichnung
  • gültige Tollwutimpfung (mind. drei Wochen vor Einreise)

Empfohlen, aber nicht vorausgesetzt werden

  • Impfung gegen Staupe und Leptospirose

Bezahlen in Schweden

Die Schweden habe keinen Euro, sondern nach wie vor ihre Schwedische Krone (SEK ).
Momentan (Juli 2019) ist der Wechselkurs für uns so gut wie zuletzt vor knapp zehn Jahren.

1 SEK = 100 Öre
10 SEK entsprechen etwa 0,95 €.

Bargeld verliert in Schweden zunehmend an Bedeutung. Wir haben das Experiment gewagt und nur für den Notfall einmal 500 SEK abgehoben. Letztendlich hatten wir Mühe, das Bargeld wieder los zu werden und haben es schließlich auf der Fähre zurück nach Rostock „verprasst“. Viele Restaurants nehmen kein Bargeld an. Selbst die zwei Schalen Erdbeeren, die wir an einem Stand am Straßenrand gekauft haben, konnten wir mit Kreditkarte bezahlen.

Wohnmobil-Rundreise durch Südschweden –

unsere Route und ein paar Erfahrungen

Wer sich Schweden einmal auf der Landkarte angesehen hat weiß, dass das Land fast unendlich lang ist. Wenn man an der Südspitze Schwedens steht, liegt Moskau sogar näher als der nördlichste Zipfel des Landes.

Schweden ist um etwa ein fünftel Größer als Deutschland, trotzdem leben hier gerade einmal gut zehn Millionen Menschen.
Der zahlenmäßig größte Teil (knapp eine Million) wohnt in der Hauptstadt Stockholm. Weitere große Städte sind Göteborg und Malmö.

Süd-Schweden mit dem Wohnmobil – unsere Route im Überblick

Von Schweden kennen wir bisher nicht allzuviel. Vor einigen Jahren haben wir im Winter die Region um den Öresund (also das dänische Kopenhagen, Malmö und Göteborg) besucht. Weiter in den Norden sind wir bisher aber nicht vorgedrungen.

Nachdem wir Malmö und Göteborg also schon kennen und uns ohnedies lieber in der Natur als in großen Städten aufhalten, haben wir uns eher auf den Süd-Westen konzentriert.

Unsere Etappen im Einzelnen:

Von der Fähre in Trelleborg sind wir am Abend direkt noch nach Ystadt gefahren, hier beginnt unsere Süd-Schweden Rundreise.

Trelleborg – Ystad: 90 km
Ystadt – Karlskrona: 185 km
Karlskrona – Mariannelund: 275 km (inkl. Abstecher nach Öland)
Mariannelund – Borensberg: 200 km (inkl. Virum Älgpark)
Borensberg – Stockholm: 200 km
Stockholm – Tiveden Nationalpark: 295 km
Tiveden Nationalpark – Halbinsel Falsterbo: 450 km
Falsterbo- Trelleborg: 25 km

Gesamt: 1.720 km – Fahrzeit: ca. 32 Stunden

Vor allem für Menschen die Ruhe und (aktive) Erholung in der Natur lieben ist eine Reise durch Süd-Schweden genau das Richtige. Und natürlich für Astrid Lindgren-Fans, so wie ich es bin. Ihretwegen sind wir gleich drei Tage in Vimmerby geblieben.

Noch ein Wort zum „Allemansrätten“ – dem Jedermannsrecht

Kurz gesagt, beschreibt das Jedermannsrecht, dass jeder – ob Schwede oder ausländischer Gast – unter bestimmten Voraussetzungen frei in der Natur übernachten darf.

Für Wohnmobile gilt das allerdings NICHT!

Mit dem Wohnmobil darf man nur auf einem der zahlreichen Campingplätze oder auf Parkplätzen (Standzeit max. 24 h) übernachten, solange es nicht ausdrücklich verboten ist.

Unsere Süd-Schweden Reise: Tipps und Infos

Auf den folgen Seiten stelle ich euch die einzelnen einzelnen Ziele unserer Reise näher vor.
Jeden Donnerstag veröffentliche ich eine neue Etappe, inklusive Campingplatz- und Ausflugstipp.

Wenn ihr möchtet, könnt ihr gemeinsam mit uns die Reise noch einmal erleben.

Über einen kurzen Kommentar oder weitere Reisetipps zu Süd-Schweden (es wird nicht unsere letzte Reise in dieses herrlich entspannte Land gewesen sein!) würde ich mich sehr freuen.

Wenn euch die Artikel gefallen, könnt ihre sie auch gerne teilen!

Hier geht´s zur ersten Station unserer Reise: Ystadt – Hurra, wir leben noch!

Annalena Bauer
Annalena Bauerhttps://www.ausflugsbox.de
"In Bayern daheim - in der Welt zu Hause". Auch wenn Annalena beruflich viel und gerne weltweit unterwegs ist, gefällt es ihr "dahoam" schließlich doch am Besten. Mit "dahoam" ist allerdings nicht das heimische Wohnzimmer, sondern vielmehr Bayern und der Alpenraum gemeint. Ob zu Fuß oder mit dem Rad - Hauptsache in der Natur!

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Kommentare

  1. Hallo Annalena,

    wir sind gerade durch Zufall über deinen Artikel gestolpert und haben uns direkt alle Beiträge zu eurer Tour durchgelesen 🙂 toll geschrieben, vor allem euer Mittsommernacht-Erlebnis.

    Das mit dem Bargeld können wir mehr als bestätigen, wir waren letztes Jahr im Spätsommer auch in Schweden. Da wir erst kurz vorher mit unserem Camperausbau fertig geworden sind, sind wir recht spontan aufgebrochen und haben vorher kein Geld gewechselt. Wir sind die kompletten zweieinhalb Wochen ohne eine einzige Krone Bargeld ausgekommen 🙂

    Viele Grüße,
    Tanja und Martin

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