15Inzwischen geht es so langsam wieder zurück in Richtung Heimat.
Eine Station haben wir allerdings noch vor uns: das Soča Tal.
Das Soča Tal mit dem Wohnmobil –
Schönheit und Grauen
Das Soča Tal ist ein Paradies und Tummelplatz für Kanu- und Kajak-Fahrer, Rafter und Canyoninger.
Auch wenn wir keine dieser Sportarten betreiben, machen wir zum Schluss noch einen Abstecher ins Soča Tal. Schließlich kann an ja auch wandern, spazieren gehen, etwas radeln oder einfach nur die in der Tat unglaublich intensive Wasserfarbe der Soča bestaunen und genießen.
Ein bisschen was über die Soča…
Die Soča oder der Isonzo, wie der Fluss auf italienisch heißt, soll einer der schönsten Flüsse in den Alpen sein.
Die Farbe, beziehungsweise die Farben der Soča sind wirklich spektakulär. Mal schillert das Wasser grün-türkis, dann wieder smaragt-blau und das mit einer Klarheit, dass man stets bis auf den Grund der Soča sehen kann.
Die Soča entspringt im Triglav-Nationalpark auf 1.100 Metern Höhe. Bei Gorizia wechselt er von Slowenien nach Italien und fließt nach insgesamt 136 km in die Adria.
Die Soča und der 1. Weltkrieg
Zu Zeiten des 1. Weltkriegs war Slowenien noch Österreich-Ungarisches Staatsgebiet.
Am 23.Mai 1915 erklärte Italien Österreich-Ungarn den Krieg. Im Soča Tal (bzw. italienisch Isonzo) tat sich eine neue Front auf, die Isonzo-Front. Nach ihr sind insgesamt zwölf Schlachten benannt, die zwischen 1915 und 1917 stattfanden.
In den Schlachten haben über 1.000.000 Soldaten durch Kämpfe aber auch durch Lawinen ihr Leben verloren.
Noch heute sind Überreste und Erinnerungen des Krieges allgegenwärtig. Seien es Befestigungen an der Front, wie Schützengräben oder Unterstände, Museen oder Gedenkstätten. Auch Hinterlassenschaften der Soldaten wie Munition, Schuhe und ähnliches soll es weiter oben in den Bergen geben.
Tag 12: Spaziergang zum Kozjak-Wasserfall
Für heute haben wir außer der Fahrt von Selce nach Kobarid nicht viel geplant.
In Kobarid wollen wir uns die beiden Camping-Plätze „Camp Koren“ und „Camp Lazar“ anschauen. Sie liegen Luftlinie keine 500 Meter von einander entfernt. Der eine links, der andere rechts der Soča.
Wir entscheiden uns für den Campingplatz Camp Lazar. Zum einen, weil er wesentlich weniger besucht ist als der andere, zum anderen gefallen uns die Sanitäranlagen deutlich besser. Nicht zuletzt hat er ein sehr schönes Restaurant, in das auch die Einheimischen kommen. Das ist ja immer ein gutes Zeichen.
Am Abend machen wir noch einen Spaziergang. Mit unseren beiden alten Hunden ist es fast schon eine kleine „Wanderung“. Ein 12-jähriger Mops ist halt keine Rakete mehr.
Ziel ist ein Kozjak-Wasserfall oberhalb des Campingplatzes.
Am Abend grillen wir noch und lassen den Tag mit einem slowenischem Rotwein ausklingen.
Tag 13: Fahrradtour
Heute geht´s nochmal auf´s Rad. Wir wollen zunächst ein Stück talaufwärts fahren und schauen, was es um den Platz herum sonst noch gibt.
Der Weg besteht aus sehr groben Schottersteinen. Obwohl es nur leicht bergauf geht, ist ein Vorankommen recht mühevoll und entsprechend zäh.
In Trnovo schauen wir für einen Moment einigen Kanu-Fahrern zu. (Vielleicht sind es auch Kajak-Fahrar. Ich kenne mich mit Wassersport so garnicht aus…)
Wir fahren noch ein Stückchen weiter talaufwärts. Allerdings wird es nach kurzer Zeit so steinig, dass das Fahren garkeinen Spaß mehr macht. Nachdem wir auch kein konkretes Ziel haben, beschließen wir einfach umzudrehen.
Durch den Wald geht es auf der linken Seite des Tals noch ein paar Höhenmeter bergauf. Die Abfahrt führt über einen schönen Trail wieder zurück in Richtung Campingplatz.
Nachdem wir noch nicht allzulange unterwegs sind, fahren wir am Campingplatz vorbei und noch ein bisschen talabwärts.
Es geht in den Ort Kobarid. Von dort geht es weiter zur Kirche St. Anton. In der Kirche liegen die Gebeine von über 7.000 italienischen Soldaten, die in den Isonzoschlachten ihr Leben lassen mussten.
Folgt man dem Weg weiter, gelangt man zu einer antiken Festungsanlage, von der nur noch die Grundmauern erkennbar sind.
Der Weg dorthin ist schmal und so holprig, dass wir die Räder oft schieben müssen. Es ist heiß. Ich muss ich oft an die Soldaten und die Kämpfe denken. Eine solch schöne Landschaft und so viel Leid, dass sich hier angespielt haben muss…
Von der Festungsanlage, dem Tonocov Grad, hat man einen wunderbaren Blick ins Soča Tal und den Berg Krn.
Über einen steilen aber kurzen aber steilen Weg gelangen wir wieder zurück zum Campingplatz.
Tag 14: Der Vršič Pass mit dem Wohnmobil
Heute ist der letzte Tag unserer Slowenien Reise. Für unsere ausflugsbox wird es nochmal spannend. Sie darf heute nämlich sportliche Höchstleistungen erbringen!
Nachdem wir alles zusammengepackt und gefrühstückt haben, verlassen wir den Camping Platz.
Wir wollen über den Vršič Pass wieder zurück nach Kranjska Gora fahren, wo unsere Reise vor zwei Wochen begonnen hat.
Die Fahrt durch das Soča Tal ist schön. Wir genießen die letzten Blicke auf das intensive Blau des Wassers. Nach oben hin wird das Tal immer breiter.
Einen kurzen Stop legen wir noch am Wasserfall „Slap Boka“ ein, dem größten Wasserfall Sloweniens.
Dann nehmen wir den Pass in Angriff!
Vor uns liegen nun gut 800 Höhenmeter und 50 Kurven. Die ausflugsbox muss sich schon sehr anstrengen, häufig hilft nur der erste Gang….
Der Vršič ist mit 1611 Metern der höchste Pass Sloweniens. Teilweise hat er eine Steigung von 14 %. Für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen ist er gesperrt.
Auf dem Weg nach Kranjska Gora legen wir noch einen kurzen Halt bei der Russischen Kapelle ein. Sie erinnert an die im Ersten Weltkrieg gefangen gehaltenen russischen Soldaten. Rund 10.000 von ihnen mussten die gesamte Strecke des Vršič-Passes mit kleinen Pflastersteinen befestigen. Der Pass diente damals als Militärstraße.
Heute existiert die Pflasterstraße nur noch abschnittsweise, der größte Teil wurde überteert.
14 Tage Slowenien – Unser Resümee
Hinter uns liegen 14 wundervolle Urlaubstage.
Slowenien ist ein kleines aber großartiges Land mit wunderschöner Natur und viel Abwechslung. Vor allem der Triglav Nationalpark und das Karst-Gebiet haben uns unheimlich gut gefallen.
Die slowenische Küche ist je nach Region sehr unterschiedlich. In der Gebirgsregion gibt es viele Mehlspeisen, an der Küste Fischgerichte. Häufig wird mit Buchweizenmehl anstelle von Weizenmehl gekocht und gebacken. Was die Slowenen gichtig gut können ist: EIS!
Unserer Meinung nach hat Slowenein sehr vom EU-Beitritt profitiert. Den Slowenen scheint es gut zu gehen. Das Preisniveau ist mit dem hiesigen durchaus vergleichbar, Slowenien ist nur wenig günstiger als Deutschland.
Vielen Dank an alle, die uns unseren Urlaub unvergesslich gemacht haben!
Slowenien, wir kommen wieder!
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Willkommen in Slowenien
Roadtrip Teil 1: Triglav Nationalpark
Roadtrip Teil 2: Bled und Ljubljana
Roadtrip Teil 3: Die Karst Region
Roadtrip Teil 4: Die Slowenische Riviera